So nah an den Alpen und doch nicht immer dort! Jetzt wohnen wir wirklich nicht weit weg von den Alpen und nehmen diese Chance nicht oft genug war. Man muss ja nicht immer nur zum Ski-/Snowboardfahren Richtung Süden. Seit diesem Jahr haben wir uns vorgenommen auch mal das Wandern zu intensivieren. Wir haben hier und da schon immer mal eine Tagestour gemacht aber eine Hüttenwanderung hat noch gefehlt. Über die „Jedesheimer Illertalfreunde“ hat sich die Möglichkeit ergeben sich auf den Berliner Höhenwanderweg anzuschliessen. Die Jungs aus Jedesheim hatten jedoch schon alles Monate vorher gebucht. Sprich Unterkünfte waren das Problem. Die Zillertaler Runde wird normalerweise in 7 Etappen gemacht. Aber so viel Urlaub hatte keiner der Truppe so wurde die Runde für 4 Tage geplant. Man wollte Mittwochabend im Breitlahner in Ginzling anreisen und übernachten. Am kommenden Tag dann mit dem Buß zum Stausee und dann direkt zum Furtschaglhaus aufsteigen. Von dort dann zur Berliner Hütte und dann zur Greizer Hütte. Also mussten wir für die 4 Hütten noch nach Plätzen fragen. Alles waren DAV Hütten und müssen im schlimmsten Fall Wanderer aufnehmen jedoch wollten wir nicht auf Gut Glück los. Also 7 Tage vor Start alle Hütten telefonisch versucht zu erreichen. Nach hin und her hatten wir für 3 von 4 Hütten Zusagen. Rein für die Furtschaglhütte gab es aktuelle keinen Platz. Naja … ein Risiko hat man ja immer. So sind wir am Mittwoch dann mit dem ganzen Trupp – insgesamt 16 Leute – nach Ginzling angereist. Alle hochmotiviert. Der erste Abend hatte keine Ausfälle mit sich. So sind wir dann am Donnerstag früh um 8 Uhr mit gefüllten Trinkblasen und vollem Gepäck losgezogen. Zuerst in den Bus der uns bis zum Stausee gebracht hat. Von da aus dann am See entlang bis es dann zum Aufstieg zur Furtschaglhütte hinauf ging.
Da wir ja keine Reservierung auf der Hütte hatten mussten wir gleich mal nachfragen. Wir waren recht früh bereits an der Hütte und hatten das Glück, dass andere Wanderer vor uns Ihr Quartier aufgegeben haben, weil sie weiterwandern wollten. Somit haben wir direkt ihre Plätze einnehmen können. Wer weis was sonst gewesen wäre. Diese Problem also gelöst. Die Wettervorhersage hatte für die kommenden Tage nicht optimales Wetter und keine Weitsicht. Daher hat man diskutiert doch noch gleich auf das Schönbichler Horn zu marschieren, da wir am nächsten Tag sicherlich keine so gute Aussicht haben werden. Zudem ist das Schönbichler Horn ein 3000er Gipfel. Also warum nicht die Chance nutzen. So sind wir dann noch von 2295 Höhenmeter hoch auf den 3000er. Der Aufstieg war schon etwas anstrengend und für den ersten Tag auch nicht gerade wenig. Aber der Ausblick hat sich gelohnt. Wir waren alleine oben und konnten vom Gipfel auch noch die zweite Hütte der morgigen Etappe sehen – die Berliner Hütte.
Wir dachten eigentlich, dass der Aufstieg auf den Gipfel eine länger Strecke ist und nicht auf dem normalen Höhenwanderweg gemacht werden sollte. Jedoch täuscht die Karte hier. Der Weg führt praktisch daran vorbei. Aber egal… die Aussicht hat entlohnt auch wenn wir morgen den selben Weg nochmal rauf dürfen. Also nach einem kurzen Gipfelbier wieder zurück zur Hütte. Den Abend haben wir dann bei deftigem Essen und ordentlichem Gesang ausklingen lassen. Wobei man schon sagen muss die Jedesheimer Jungs haben ganz schön viele Lieder auf dem Kasten.
Am nächsten Tag haben wir uns auf den Weg zur Berliner Hütte gemacht. Wie angenommen war das Wetter schlechter. Wir sind mit Nebel gestartet. Das hatte dann zwar den Vorteil dass es nicht heiß war jedoch die Sicht gut war. Aber was soll’s. Bei schönem Wetter kann jeder.
Über Das Schönbichler Horn rüber und gekonnt abgeseilt. Wir haben uns dann über Geröllfelder gekämpft. Es war recht viel los aber eher in der anderen Richtung. Dennoch war es imposant dann die Berliner Hütte am Ende zu erreichen. Eine Hütte die 200 Leute aufnehmen kann. Diese Hütte ist keine normale Schutzhütte mehr. Mit einem Holz vertäfelten Saal und 10 Meter hohen Decken ist sie definitiv mehr. Warm duschen war das Highlight.
Am letzten Tag ging es dann weiter zur Greizer Hütte. Hier standen wieder 1000 Höhenmeter hoch und 1000 Höhenmeter runter auf dem Programm. Ein Teil der Truppe hat sich aber hier verabschiedet. Einige hatten nicht geplant den ganzen Weg mitzugehen und stiegen ab. Auch Manu hat an dem Teil entschieden abzusteigen. Leider hat sein Knie nicht mehr mit gemacht. Die bevorstehende Etappe wäre zu viel gewesen. Somit bin nur ich noch weiter. Ich habe mich dann Philip Jans und Christian Schmidberger angeschlossen. Eine Dreier-Gruppe mit gutem Tempo. Wir sind dann über Schneefelder und einer Scharte zur Greizer Hütte auf und abgestiegen. Der vorletzte Abschnitte war echt wieder anstrengend aber landschaftlich mega.
Die Greizer Hütte ist unter den drei Hütten die noch am Originalsten. Keine Duschen und man rückt zusammen wo es geht. Aber dennoch einfach urig und eine Reise Wert.
Nach den drei Etappen ging es eigentlich nur noch Berg ab und gemütlich raus aus dem Tal – zurück nach Ginzling. Der perfekte Abschluss … gemütliches Auslaufen. Fazit: Die Berliner Runde ist definitiv eine Empfehlung. Man muss nich alle Stationen machen und kann auch nur einen Teil machen. Auf jeden Fall kann man einen 3000er besteigen, was nicht viele bereits gemacht haben. Anspruchsvoll aber alles machbar.
Jeder Zeit wieder!